"Sternenschimmer" Kim Winter

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BeBubbly
Gelöschter Benutzer

"Sternenschimmer" Kim Winter

von BeBubbly am 13.08.2013 18:17

"Mich selbst ergriff eine merkwürdige innere Ruhe, während ich die Lider senkte und Abschied nahm." (Erster Satz)
Mia meldet sich freiwillig für ein soziales Projekt, das vorsieht Kindern, die aus dem fünf Lichtjahre entferntem Loduun fliehen mussten, zu helfen. Zunächst fällt es ihr auch sehr leicht und die Kinder scheinen sie sehr zu mögen, aber als der Bruder von Hope, eine der Flüchtlige, aus dem Krankenhaus entlassen wird, macht er Mia ständig das Leben schwer. Auf der anderen Seite schaut er sie aber manchmal so wundervoll mit seinen strahlend blauen Augen an, aber kann Mia es wagen ihm näher zu kommen, immerhin können Menschen von Luduun außer für ihre Familie keine Liebe empfinden.

Meinung:
Mir ist gleich zu Beginn des Buches der tolle Schreibstil aufgefallen, denn er klingt nicht so abgestumpft, wie viele Übersetzungen oft klingen, dafür ist er aber auch recht anspruchsvoll für ein Jugendbuch. Desöfteren bin ich an einem Satz hängen geblieben und musste mehrmals drüberlesen um den Sinn zu verstehen, deshalb haben die knapp 600 Seiten sich doch zum Teil sehr gezogen. Aber mir gefiel es total, dass die Autorin versucht hat Gedanken mit umgangssprachlichen Wörtern aufzufrischen.
Jetzt aber zu den Charakteren, denn diese waren der Schwerpunkt des Buches. Ihre Entwicklung prägte die Handlung in vielen Punkten und sie waren auch gut durchdacht, weshalb man sie auch sehr gut kennenlernen durfte.
Vor allem ist mir Mia aufgefallen, die zwar nur eine Irdin ist, aber eine wundervolle Ausstrahlung hat und alle mitreißt. Und trotz aller Unsicherheiten und Schwierigkeiten mit denen sie kämpfen muss, konnte sie auch mich begeistern mit ihrer liebevollen Art und ihrer nie endenden Hoffnung. Außerdem hat sie für eine Irden einen sehr ausgeprägten Sinn, der für viele ausgeprägte Beschreibungen sorgte.
Iason hingegen war ein sehr schwerer Charakter, der sich zunächst sehr feindselig verhält, aber auch er lässt sich von Mia anstecken und ändert sich von Grund auf. Nicht nur dass er ein Gefühl entwickelt, dass es bei den Loduunern schon lange nicht mehr gibt, er fängt sogar an das Leben auf der Erde zu genießen.
Aber vor allem haben mich die Kinder aus Loduun berührt. Kim Winter hat sie wundervoll beschreiben, vor allem in Betracht auf die erlebten Kriegsereignisse, die sich hin und wieder gar nicht mehr wie Kinder wirken lassen.
Besonders waren auch die vielen Fähigkeiten und das außergewöhnliche Aussehen der Loduuner, die man nach und nach kennenlernt, wie z.B. Telekinese, etc.
Schade finde nur, dass die Handlung, in die man eigentlich sehr schnell reinfindet, einige Durchhänger hat und nicht das Besondere an sich hat, was die Charaktere so oft aufweisen und damit auch nicht so lange im Gedächtnis hängen bleibt.

Fazit:
Der anspruchsvolle, aber auch eigene Schreibstil mit den wundervollen Charakteren, die toll ausgearbeitet wurden, haben so viel Potenzial, dass sie aus Sternenschimmer eine ganz ansehnliche Story hätten machen können. Zumindest wenn da nicht die Handlung, die sich hin und wieder wieder hinzieht, so dass sie mich nur zu wenigen Zeitpunkten wirklich gefesselt hat.
Trotzdem finde ich, dass Sternenschimmer für Romancefans genau das Richtige sein könnte, wenn sie nach einer überirdischen Liebe, mit viel Gefühl und einer oberflächlichen Spannung suchen, die die Liebesgeschichte ankurbeln und ihr ein wenig Abwechslung verleihen.

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